PORTOLANE
- Einzelkarten
Etwa
seit dem Ende des 13. Jahrhunderts n.Chr. werden für einen Zeitraum
von rund 400 Jahren Karten überliefert, die in keiner Weise
der üblichen mittelalterlichen Kartentradition zugeordnet werden
können. Die als Portolankarten bezeichneten Abbildungen tauchen
ohne erkennbare Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte unvermittelt
auf und beschreiben – augenscheinlich mit hoher Genauigkeit – zunächst
vorwiegend die Küstenlinien des Mittelmeerraumes und des Schwarzen
Meeres, später auch Teile der Atlantikküste und des Nord-
und Ostseeraumes.
Auch
die ältesten Portolankarten sind nach Norden ausgerichtet.
Dabei ist die Ost-West-Achse geringfügig (ca. 10°) gegen
den Uhrzeigersinn gedreht. Portolane enthalten eine Vielzahl von
Hafennamen, die - kartentypisch – immer senkrecht zur Küstenlinie
i.d.R. landeinwärts geschrieben werden.