Carignano, 1310
Im
Gegensatz zu anderen Portolankarten, deren Darstellungen
sich hauptsächlich auf die Wiedergabe der Küstenlinien
des Mittelmeeres beziehen, wird in der Karte des Giovanni
Carignano – seinerzeit Vorsteher der Markuskirche in
Genua - auch das Binnenland in ungewöhnlich detaillierter
Form dargestellt. Eingezeichnet sind hier eine Reihe von
Kartuschen, Wappen, Legenden und Namen. Demzufolge ist die
Carignano-Karte auch die einzige Portolankarte, in der die
Namen der Hafenstädte an der Küste des Mittelmeeres
und des Schwarzen Meeres nicht – wie üblich -
in das Landesinnere geschrieben wurden, sondern sie wurden
vielmehr in die Meeresfläche geschrieben. Zudem war
die Landfläche im Original grün koloriert und hob
sich somit kräftig von der Meeresfläche ab. Die
Karte enthält zwei Rumbensysteme.
Das
Original der Karte hatte eine Größe von etwa 92
cm x 60 cm und lag im Archivio di Stato in Florenz. Während
des 2. Weltkrieges wurde es vernichtet. Grundlage der Genauigkeitsuntersuchung
war ein gerastertes Druckbild der Karte, das zum Zwecke der
Untersuchung von 21 cm x 14 cm auf 63 cm x 42 cm vergrößert
wurde.